Hallo Piroska, vielen Dank für deinen aufschlussreichen Artikel über das Deprivationssyndrom bei Hunden. Deine detaillierte Erklärung und die Tipps zum gezielten Training sind äußerst hilfreich. Es ist beruhigend zu wissen, dass auch Hunde mit einem schwierigen Start ins Leben durch Geduld und gezielte Maßnahmen Fortschritte machen können. Besonders der persönliche Einblick in dein Leben mit Loui zeigt, wie man trotz Herausforderungen ein erfülltes Miteinander gestalten kann. Dein Engagement und deine Empathie für diese Hunde sind wirklich inspirierend. Viele Grüße, Robert Reply
Ich habe heute zum ersten Mal von dem Deprivationssyndrom gehört und erkenne meine Jessy eindeutig wieder. Ich habe wohl schon instinktiv einiges richtig gemacht, aber nun habe ich die Möglichkeit, noch gezielter an unserer Beziehung zu arbeiten, da das Problem jetzt „einen Namen“ hat. Ich hatte bereits an mir gezweifelt und auch von Außenstehenden oftmals Kritik gehört, weil ich halt mit meiner Jessy nicht die klassische Ausbildung mit Sitz,Platz, Bei Fuß mache, sonder einfach das Miteinander trainiere. Das sieht ein Fremder nicht und dann heißt es oft, der kann ja nichts, weil du nicht mit ihm trainierst. Oder…. mach mehr mit dem Hund, damit er was lernt. Wenn man das immer wieder zu hören bekommt, zweifelt man schon selbst an seinen Fähigkeiten, dem Hund etwas beizubringen. Aber nun weiß ich, dass dem nicht so ist und kann neue Impulse setzen, um unser Zusammenleben gut zu gestalten und Jessy vielleicht angstfreier zu bekommen. Reply
Eine vertrauensvolle Beziehung/Bindung zwischen Mensch und Hund ist sehr wichtig. Sie ist die Basis für alles Weitergehende. Jedoch empfehle ich Ihnen trotzdem bei einem ängstlichen Hund/Angsthund professionelle Unterstützung zu suchen (TSD, VÖHT, IBH) bei einem Trainer oder einer Trainerin die auf diese Thematik spezialisiert ist. Dort lernen Sie nicht die klassische Ausbildung, sondern Signale die ihrem Hund unter anderem, Sicherheit und Vorhersehbarkeit bieten können. Ich wünsche Ihnen und Jessy alles Gute! Reply
Hallo ich habe durch Zufall diesen Artikel gefunden. Ich habe auch das Buch Leben will gelernt sein, wo ich meine Hündin genau wieder finde. Ich habe sie 5 Jahren und sie hat draussen nach wie vor Angst vor Menschen, Kinder, und alles was unvorsehbar ist. Ich habe bis vor 1 Woche noch einen zweiten Hunde, den ich leider einschläfern musste. Er war auch schon vorher 1 Jahr krank und ich konnte nur noch alleine mit ihr Gassi gehen. Sie hat sehr darunter gelitten, dass wir alles nur noch zur zweit gehabt haben. Und jetzt ist er tot und sie trauert. Ich kann sie leider auch nie ohne Leine laufen lassen. Ich würde ihr sogar helfen. Habe noch keinen entsprechenden Trainer im Raum Frankfurt gefunden der für die Traumatik geeignet wäre. Lilly habe ich seit sie 9 Monate ist direkt aus Rumänien bekommen jetzt ist sie 6 Jahre als. Reply
Wenn ich all diese Zeilen lese , erkenne ich meinen Milo ..er soll ein Mix von Pudel / Schnauzer eventuell noch Pumi sein …kommt aus Ungarn , wurde bis er zu mir kam von einem zum anderen vermittelt… er ist für mich sehr gut erzogen , versteht sich mit meinem 15 Jahren alten Perser mödechen toll, alles in allem , Milo ist mein Schatten .. nun kommt das , ja wenn da keine Fremden Menschen oder Hunde wären ..er wird regelrecht zum „ bösen „ Hund … hört dann auch wenig auf mich …wir gehen , wie oben beschrieben… zu Zeiten oder in Wäldern wo ich möglichst niemanden treffe , er hat einen Radius von ca. 30 m …und kommt von allein zurück .. wenn uns Menschen überholen reagiert er zu 80% nicht , doch wenn sie uns entgegen kommen, dann wird er zum Tyrann… auch lautstark… ich hatte schon eine Trainerin da … im neuen Jahr wollen wir Stunden nehmen …ich war mit Milo zum Hunde Friseur ..das ging völlig nach hinten los ..er markierte da und ließ die recht ängstliche Dame gar nicht an ihn ran … ich habe schon zwei Pudel gehabt ..also bin nicht unerfahren… Reply
Es ist sehr gut, dass Sie außerhalb der „Rushhour“ gehen, bzw. in den Wald wo Sie möglichst niemanden treffen. Bis Sie mit dem Training im neuen Jahr beginnen können, würde ich Ihnen empfehlen entgegenkommenden Menschen/Hunden, so gut es geht, großräumig auszuweichen oder notfalls umdrehen und in die selbe Richtung zurückgehen (= Managementmaßnahmen), bevor er auf den Auslöser Mensch/Hund stark emotional reagiert. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass sowohl das Verhalten als auch die negative Emotion bei der Sichtung des Auslösers, sich weiter verfestigt. In Situationen wo das gar nicht möglich ist, könnten Sie versuchen Ihren Hund mit seinem Lieblingsspielzeug oder Futter abzulenken. Bei zu hohem Erregungsgrad funktioniert Ablenkung jedoch nicht. Im Grunde geht es dabei um die negativen Emotionen die Ihr Hund scheinbar empfindet bei diesen Auslösereizen. Ziel ist die Änderung in neutrale bzw. positive Emotionen. Näheres dazu wird Ihnen sicherlich Ihre Trainerin mitteilen. Ich wünsche Ihnen alles Gute! Reply
Meine Amy war bis März leider von ihrer 6. Lebenswoche an nur im Zwinger. Seid August ist sie 7. Leider hat sie auch starke Unterernährung und extreme Gewalt erlebt. Wir sind seid unserer ersten Begegnung so stark miteinander verbunden. Aber es gibt Momente da verzweifelt man nur noch. Leider wird sie sehr aggressiv bei einigen reizen und zeigt laut Hundetrainerin sogar tötungsabsicht. Z. B. Nicht nur gegenüber Hunden, sondern auch Bussen und teilweise Autos. Mein mittlerweile 11 jähriger rüde kam zu mir mit solchem Verhalten, Aggression, tötungsabsicht… Es war deutlich einfacher ihm zu „helfen“. Er ist mittlerweile seid 6 Jahren hier und Händel und kontrollierbar. Aber ich war bei ihm nie so verzweifelt wie bei Amy, weil ich meine Hunde durch ihre, wir sagen immer „aussetzer“, in der Wohnung durch ein Türgitter getrennt halten muss. Gemeinsam gassi gehen ist aber möglich. Wir haben es mit Geschirr, halti und allem versucht, waren bei Hundetrainern. Aussagen wie: „sie ist wie ein Soldat im schützengraben, sie müssen sie immer ermahnen“ oder „die ist untherapierbar, das ist ein Hund mit starken Aggressionen und tötungsverhalten. Man muss die Umwelt vor ihr schützen, da hilft nur…“ waren nur einige. Mittlerweile gehen wir nur noch spät abends und sehr früh morgens raus und sie ist der perfekte Hund. Die Aggressionen die all das bei ihr auslösen macht es mir natürlich noch schwerer und in diesen Momenten bringt es bei ihr auch weder etwas zu korrigieren noch ist sie ansprechbar. Ich wünschte mir mehr Hundetrainer würden auch auf diese Seite Rücksicht nehmen und den Hund nicht sofort abstempeln, bloß weil sie halt rasse bedingt (stafford Mix) auf der Abschussliste vieler steht. Reply
Eventuell könnten Sie gemeinsam mit Ihrer Trainerin eine Tierärztin mit ins Boot nehmen, die auf Verhaltensmedizin spezialisiert ist und Sie vorübergehend begleiten kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Amy! Reply
Mein Hund hat auch ein Deprivationssyndrom. Er geht deshalb jetzt zu einer Therapie für Tiere. Ich hoffe, das hilft ihm und uns. Reply
Nachdem ich durch eine Freundin auf diese Seite gekommen bin, habe ich meine beiden Hunde darin wiedererkannt, meine Saarloos Wolfhündin Artura hatte zu wenig Außenreize als Welpe durch die Züchterin und mein Tschecheslowakischer Wolfhund Leon aus dem Tierheim hatte davon zuviel. Das kann nämlich auch durchaus sein. Die Artura lebt es durch ihre Scheuheit aus Leon indem er nach vorne geht, aber beide haben das gleiche Grundmuster, sie sind außerhalb ihres Hauses / Grundstücks sehr unsicher. Hinzu kommt, dass wir auch außerhalb leider negative Erfahrungen mit anderen Hunden und Menschen machen mussten. Womit ein Training sich sehr schwierig gestaltete, da es uns jedes Mal wieder zurück warf. Wir leben mittlerweile auch sehr zurückgezogen, ich arbeite im Homeoffice und wir sind zu 98% nur zu Hause. Auf dem Grundstück darf jeder rein und meine Hunde zeigen ein offenes neutrales Verhalten. Nur wenn wir raus gehen wird es schwierig. Natürlich nütze ich jede Gelegenheit und positives Verhalten zu verstärken, aber negative Situationen werfen uns sehr zurück, und es geht wieder mit viel Geduld von vorne los. Trotz allem würde ich meine Hunde niemals weg geben und ich passe mich ihnen gerne an. Immer mit Mut zur Hoffnung weiter machen. Liebe Grüße Nicole & Rudel Reply
Ich bin sehr froh, diese Seite zufällig entdeckt zu haben…denn auch bei uns lebt seit knapp 1 Jahr ein Deprivations-Hund: Max. Er wurde mit 2 Monaten zusammen mit seinen beiden Brüdern ohne Mama in Bosnien gefunden und in ein Shelter gebracht, das zwar von Deutschland aus initiiert war, jedoch hat man sich im Shelter nicht wirklich darum gekümmert, dass die kleinen Buben sozialisiert werden. Es kamen immer neue Hunde dazu, die dann auch irgendwann vermittelt wurden, aber Max und seine Brüder hockten weiterhin dort rum, insgesamt viereinhalb Jahre (!), bis das Shelter dann geschlossen werden musste und somit auch die ältesten Insassen dort weg mussten. Max kam in die Nähe von Rosenheim auf eine nette Pflegestelle, von der wir ihn dann schließlich übernahmen. Er ist ein wirklich lieber Kerl, ein wenig Herdenschutzhund hat er mit im Blut, und er ist nicht aggressiv, sondern verkriecht sich lieber, als nach vorne zu gehen. Wir hatten zuvor bereits insgesamt 4 Hunde aus dem Tierschutz, die aber grundsätzlich das Leben im Haus mit Menschen, den üblichen Geräuschen, mit Besuch, das Gassigehen etc. kannten. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass Max ein wenig länger zur Eingewöhnung brauchen würde, aber dass es jetzt, fast 11 Monate nach seinem Einzug, noch immer ein Riesen-Akt ist, mit ihm Spazieren zu gehen (generell das Haus zu verlassen) oder dass er immer noch nicht „gelassen“ in unserem Garten sein kann, sondern schaut, wo er sich möglichst verkriechen kann und er noch immer vor den meisten Menschen und auch anderen Hunden panische Angst hat, hatte ich mir so nicht vorstellen können. Inzwischen kann ich einigermaßen mit der Situation umgehen, dass Max einfach viiiiiel Zeit und Geduld braucht und noch brauchen wird. Mein Mann tut sich da schon etwas schwerer, aber auch er freut sich inzwischen über jedes kleine Fitzelchen „Fortschritt“, jeden „guten“ Tag. Wir gehen halt auch eigentlich nur unmittelbar bei uns (direkt am Wald) mit Max spazieren, Ausflüge wie mit unseren bisherigen Hunden sind so gut wie nicht möglich, wobei ich da oft mit mir selbst hadere, weil ich nicht sicher bin, ob es gut ist, Max eher „abzuschirmen“ oder ob wir ihm mehr zumuten sollten… Bei uns im Haus ist er mittlerweile relativ entspannt, auch wenn er in Situationen, die ihm Angst machen, nach wie vor irgendwo raufhüpft, also Couch oder Eckbank. Das gibt ihm scheinbar mehr Sicherheit, als in seinem Bett zu bleiben. Wenn er schläft, träumt er sehr oft sehr heftig, schlägt dann mit den Beinen und wacht auch bei kräftiger Berührung nicht auf – scheinbar muss er immer noch sehr viel verarbeiten. Auffällig ist, dass er noch ängstlicher reagiert, wenn er irgendwo Kinder sprechen oder kreischen hört. Falls es irgendwelche Tipps gibt, wie wir Max unterstützen können, freue ich mich über jede Nachricht! Reply
Liebe Gaby, es ist sehr gut das Max sich bei euch Zuhause relativ gut entspannen kann. So hat er eine sichere Zone in der sein Körper die Stresshormone wieder abbauen kann, insofern er ausreichend (17 bis 20 Stunden) schläft, bzw. ruht. Ich kann dir leider über das Internet nicht helfen, da insbesondere die Körpersprache deines Hundes Hinweise darauf gibt, wann er noch in der Lage ist zu „lernen“ bzw. wann sein Körper beginnt umzustellen auf den „Überlebensmodus“. Zeigt ein Hund bereits Fluchtverhalten ist er bereits mit den Anforderungen der Umwelt überfordert. Beim Training setzt man vorher an. Ich würde dir empfehlen dich intensiv mit der Körpersprache deines Hundes auseinander zu setzten. Die Homepage einer Trainerkollegin aus Deutschland vermittel viel Wissen zu dem Thema: https://sprichhund.de/. Desweiteren würde ich dir auch empfehlen eine TrainerIn vor Ort zu suchen die dich unterstützt. Gut ausgebildete TrainerInnen findest du hier: https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-innen-umkreissuche Optimal wäre es, wenn du jemanden findest, der auf Angsthunde spezialisiert ist. Ich wünsche euch alles Gute! Reply
Wir haben seit etwas über einem Jahr eine rumänische Hündin. Sie wird jetzt ca 8 Jahre alt sein und soll, wenn die Geschichte stimmt, als Welpe von der Straße aufgenommen und in ein Shelter gebracht worden sein. Dort hat sie wohl Jahre in einem Käfig auf Holzpaletten verbracht, in ständigem Lärm ( ca 500 his 600 Hunde in dem Shelter ) und entsetzlichem Gestank. Dass ein solcher Hund ein Päckchen mit bringt, ist ganz klar. Gundi kannte nichts, kein Gras unter den Füßen, kein Huhn, kein Rind, Pferd, Mülleimer etc… Sie war von Anfang an stubenrein, recht schnell leinenführig und ist in ihrem Wesen nur lieb. Anderen Hunden begegnet sie arglos und friedfertig, mit unserer anderen Rumänin, ca 11 bis 12 Jahre alt, kommt sie sehr gut klar. Dass sie Zeit zum Ankommen braucht und mit vielen Dingen erst mal völlig überfordert war, ist klar. Was mich nur sehr oft verunsichert bzw mir Kummer macht, ist ihre introvertierte Wesensart . Sie versteht oft die Hundekommunikation nicht, wenn sie zum Spielen aufgefordert wird, reagiert sie nur ganz ganz selten, indem sie mal eine Runde rennt. Meistens steht sie nur völlig verständnislos und starrt den anderen Hund an. Mit Spielzeug kann sie gar nichts anfangen. Mir tut das so leid. Sie ist so eine liebenswerte, anhängliche und verschmuste Maus. Streicheleinheiten kann sie gar nicht genug bekommen. Ich würde sie sofern mal öfter aus ihrem Schneckenhaus locken. Aber manchmal haben wir den Eindruck, sie ist in einer völlig anderen Welt unterwegs als wir. Sie reagiert dann nicht auf Ansprache, ich muss sie erst berühren, damit sie wieder da ist. Gundi liebt Autofahren, Spaziergänge, läuft problemlos ohne Leine mit, wir hatten sie schon mit in Urlaub, sie liebt Wasser. Kann sie unter dem Deprivationssyndrom “ leiden “ ? Sie wirkt oft so traurig, wobei man natürlich auch dazu neigt, zu vermenschlichen…. Ich würde ihr so gerne helfen, ihre Mauer zu durchbrechen, aber tu ich ihr damit überhaupt einen Gefallen? Reply
Liebe Claudia, das Deprivationssyndrom ist nur ein „Label“. Häng dich daran bitte nicht auf. Jeder Hund hat seine persönlichen Grenzen. Ich würde dir allgemein zunächst empfehlen deine Hündin gesundheitlich durchchecken zu lassen. Evtl. hat sie eine Seh- und/oder Hörschwäche. Hunde kommen mit sowas recht gut klar und dadurch merken wir Menschen es manchmal erst sehr spät. Manche Hunde sind vom Wesen her auch einfach „introvertiert“. Jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit, genauso wie wir Menschen. Evtl. zeigt ihre Körpersprache auch, dass sie eigentlich keinen Kontakt haben möchte zu den Hunden. Das kann ich nur Anhand deiner Beschreibung nicht beurteilen ohne es selbst gesehen zu haben. Wenn du versuchen möchtest ihre Lebensqualität zu verbessern, dann brauchst du jemanden vor Ort der dich unterstützt. Das Gleiche gilt für das Thema spielen. Nicht alle Hunde spielen mit Spielzeug. Meine Hündin hat sich damals auch absolut nicht für Hundespielzeug interessiert. Dafür liebte sie Spaziergänge, faul in der Sonne herumliegen, schnüffeln und solche Dinge. Wenn du eure Lebensqualität erhöhen möchtest, dann empfehle ich dir professionelle Unterstützung zu suchen. Hier findest du gut ausgebildete TrainerInnen: https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-innen-umkreissuche Reply
Mein etwas anderer Hund 😉 Nach dem ich nach einem Jahr aufgegeben habe meine rumänische „Wolfsprinzessin“ wie einen „normalen“ Hund zu erziehen,kamen wir uns endlich näher! Sie war bereits sieben Jahre alt! Ich mußte mir oft anhören,wer ist denn bei euch der „Herr und wer der Hund“ ? Selbstbewusst habe ich irgendwann geantwortet, Mal sie Mal ich und manchmal diskutieren wir es aus 🙂 Wenn man sich nicht beirren läßt, ist es eine wunderschöne Erfahrung von solch einer Begleiterin zu lernen. Sie war eher introvertiert und interessierte sich für wenig, aber sie hat, ich befürchte mir zu liebe, apportiert und das als Herdenhund Mix! liebt sie wie sie sind! Leider verstarb sie nach fünf kurzen Jahren an einem schnell wachsenden Leberkarzinom! Und es lohnt sich nicht an einem zu Zweifeln und nicht auf Außenstehende zu hören! Folgt dem Bauchgefühl! Alles Gute allen mit einem etwas anderen Hund Reply
Vielen lieben Dank für den Beitrag. Ich hatte heute zufällig von diesem Syndrom gelesen. Meine Hündin, die als Welpe aus Kroatien in eine Famllie mit drei verhaltensgestörten Kindern vermittelt worden war, ist kein „normaler“ Hund. Ich habe lange gebraucht, das zu merken. Ihr tw. aggressives Verhalten manchen Hunden gegenüber – nicht immer und nicht bei allen! -, hat mich schon immer schwer gestresst. Ich hatte noch nie einen solchen Hund, der so ganz und gar unberechenbar war. Im Gegensatz dazu liebt sie (erwachsene) Menschen sehr. Damals wurde sie nach 1 Jahr aus ihrem Zuhause rausgeschmissen, es hieß, sie ginge angeblich über Tisch und Bänke. Nach drei Notpflegestellen, die sie ebenfalls loswerden wollten (weil sie den eigenen Hund attackierte bzw. nicht allein bleiben konnte) kam sie zu mir. Meine Hündin war ein paar Jahre zuvor gestorben. Ich trauerte immer noch. Aber einen Pflegehund konnte ich nehmen, Meine Nachbarin wollte sie dann adoptieren zu ihrem weißen Schäfe, leider überlegt sie es sich nach ein paar Monaten anders. Talia war ihr einfach zu anstregend. So behielt ich sie – wider besseres Wissen. Ich wollte nicht, dass sie zu einem Wanderpokal wird. Wir haben anstrengende Zeiten hinter uns und raufen uns immer noch zusammen. Ihre übergroße Angst vor lauten Geräuschen (Silvesterböllder, Schüsse, Sprengungen usw.) wird mit dem Alter immer schlimmer. Unsere schönen entspannten Spaziergänge von einst, werden je nach Jahreszeit immer herausfordernder. (mal ist Jagdsaison, mal ist Silvester, mal gibt es im Sommer Strandfeste mit Knallerei … es gibt so viele laute Geräusche, dass mir das jetzt erst bewusst wird. Ich dachte immer, nur meine Hündin wäre so „verquer“ unterwegs und ich vermutete schon, dass sie irgendwie im Gehirn „gestört“ ist. (Wäre sie ein Mensch, würde ich ihr eine bipolare Störung diagnostizieren) Denn sie kann, wenn sie sich freut, auch total am Rad drehen und gar nicht mehr runterkommen. Und sie kann total teilnahmslos und apathisch sein. Nun höre ich von diesem Deprivationssyndrom und verstehe plötzlich alles. (kein Tierarzt hat mir bisher eine passende Diagnose gegeben) Ich denke, in ihrem ersten Zuhause hat sie wenig Kontakt zu Hunden gehabt, wurde überhaupt nicht sozialisiert und wurde von der Mutter zu früh weggenommen – vllt. war sie auf der Straße gestorben? Kurz und gut, ich denke, sie hat alle mäglichen Mangelerfahrungen gemacht und nun muss sie/müssen wir damit irgendwie leben lernen. Zu Anfang war es noch schleichend (nur Silvester), dann verschlimmerte es sich … nun führen laute Geräusche auf Spaziergängen zum Zittern, Hecheln und hängendem Schwanz. Und das bleibt auf dem Spaziergang auch so. Keine Besserung mehr. Zuhause kann sie aber Gott sei Dank noch entspannen – wir leben allein und sehr ruhig. Ich werde die vielen Ratschläge beherzigen, noch mehr Rituale in den Alltag einbauen, noch mehr Geduld und Verständnis aufzubringen versuchen. ich weiß, sie kann nicht aus ihrer Haut – wenn es ihr möglich wäre, würde sie es mit Freude tun. Also vielen Dank für diesen Beitrag – ich weiß jetzt wenigstens, wie das Syndrom heißt und dass es real ist und meine Maus nicht der einzige Hund ist. Das hilft mir zumindest zu einem besseren Verständnis. Reply
Es freut mich, dass ich zu einem besseren Verständnis beitragen konnte. 🙂 Silvesterangst kann „schleichend“ entstehen und bis hinzu einer Generalisierung (allgemeine Geräuschangst) führen. Ich würde dringend empfehlen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen um dem entgegen zu steuern. Auch wenn es eventuell nicht möglich sein sollte ihr die Ängste generell zu nehmen, verbessert Desensibilisierungstraining doch deutlich die Lebensqualtität für Mensch und Hund. Ich wünsche frohe Weihnachten! Reply
Ja, professionelle Hilfe würde ich in Anspruch nehmen, aber hier (oben im Norden) gibt es keine entsprechenden Therapeuten. Noch nicht mal die Tierärzte, die ich darauf ansprach, hatten einen Tipp für mich. Außer Beruhigungstabletten – was ich nicht nehme. Auch nich für Talia. Es ist so, dass ich durch den Beitrag doch zumindest ein besseres Verständnis habe für sie, ich weiß nun, woher es rührt. ich denke, mit Geduld und Liebe kann ich etwas tun. Und sollte sich mal hier jemand in der Lage sehen, therapeutisch zu helfen, würde ich hingegen. Aber wie gesagt: niemand konnte mir bisher helfen. Noch nicht mal das Syndrom benennen. Auch ich wünsche geruhsame Feiertage und einen friedvollen Übergang ins neue Jahr. Liebe Grüße Birgit Reply
Hier schon geschaut? https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-innen-umkreissuche Falls du da nicht fündig wirst, kannst du mir gerne eine E-Mail mit deiner Postleitzahl und dem Ort schicken und ich hör mich in meinem TrainerInnennetzwerk um. In Zusammenarbeit mit einem Tierarzt der die Zusatzspezifikation „Verhaltensmediziner“ hat und dafür ausgebildete/n HundeverhaltenstrainerIn kann es schon Sinn machen auf Medikamente zurück zu greifen – wenn Training so gut wie nicht möglich ist ohne diese Unterstützung. Das kann leider tatsächlich der Fall sein bei Hunden die bereits eine generelle Geräuschangst entwickelt haben. Aber natürlich nicht einfach so, da hast du vollkommen recht. Ergänzungsfuttermittel, zumindest für so besonders belastende Zeiträume wie jetzt zu Silvester, können jedoch auch ein wenig helfen. Mein Bub bekommt z. B. ab einer Woche vor Silvester immer Sedarom direkt. Das würde ich jedoch trotzdem auch nur in Absprache mit einem Tierarzt geben. Ich würde auf jeden Fall das oben verlinkte Buch lesen. Das hilft auch schon sehr weiter. Herzliche Grüße und hoffentlich einen nicht all zu lauten Rutsch in das neue Jahr! Piri Reply
Sehr schön und so deutlich beschrieben, was eine „,Wundertüte“ aus dem „Tierschutz“ Ausland, der Tötungsstation bedeuten kann. Ich hatte 16 Jahre einen Hund mit vorher fehlender Liebe, Sozialisation. Wir hatten es gut miteinander und haben gegenseitig viel Geduld miteinander haben müssen. Ich bin davon überzeugt, dass man sich vorher in die Augen schauen muss, sich kennenlernen kann, bevor man für viele Jahre miteinander lebt. Mein kleiner Hund heißt übrigens auch Loui. Der erste von einem liebevollen Züchter. Mit 12 Wochen zu mir gekommen und mit Liebe und Zuneigung im Bauch. Alle meinen anderen Hunde waren von anderen nicht mehr gewollt, aus dem Tierheim, eben überflüssig, aber ich konnte vorher ein bisschen Zeit mit ihnen verbringen, ihnen in die Augen schauen. Liebe Grüße an euren Loui, von meinem „natürlich auch“ besonderen Loui. Reply
Heute habe ich zum ersten Mal von diesem Begriff gehört und gelesen. Und ich denke, auch mein Kleiner fällt in diese besondere Art von Hund. Er ist jetzt 2 1/2 Jahre bei uns und in neuen, ungewohnten Situationen, bei relativ unbekannten Menschen, Gerüchen und/oder allem, einfach ängstlich, fast panisch. Alleine das verlassen der Transportbox nach seiner Ankunft dauerte über 3 Monate. Er kam mit ca. 7 Monaten aus einem Shelter, in dem er nach Auffinden in einer Erdhöhle, bis zur Adoption lebte. Nachdem ich jetzt weiß, daß mein Gefühl, ihm Zeit zu geben nicht falsch ist, werde ich genau diesen Weg weiter gehen! Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, die bestimmt einigen weiterhelfen könnten, so Sie denn wüssten, daß es dieses „Erscheinungsbild“ gibt…….. Ich werde in jedem Fall bei derartigen Fragen auf dieses Syndrom hinweisen. Reply
Nach zig Hundeschulen und Trainern und der Auskunft meine Jamie sei ein Angsthund der einfach nur überall mit hin müsste um sich an den Stress zu gewöhnen habe ich jetzt zum ersten mal von einem Tierpsychologen die Diagnose Deprivations Syndrom bekommen und wie ich mit Jamie umgehen muss um sie so wenig Stress wie möglich aus zu setzen. Sie war die ersten 8 Monate ihres Lebens nur in einem Zimmer eingesperrt. Dort mußte sie ihr Geschäft machen und Fressen. Ich habe 4 Jahre gebraucht um einigermaßen mit ihr nach draußen zu können. Jetzt habe ich endlich die richtige Diagnose und kann eine Therapie danach ausrichten. Ich liebe sie über alles und bin froh ihr helfen zu können. Reply
Liebe Christine, es freut mich sehr, dass ihr endlich den passenden Weg gefunden habt. Gerade bei diesen Seelchen ist die „Da muss er durch Methode“ so fatal. Es stimmt mich traurig, dass manche Menschen sowas weiterhin empfehlen, insbesondere bei einem Angsthund. Falls du das Buch, das im Beitrag unten verlinkt ist, noch nicht haben solltest, empfehle ich dir es zu besorgen. Es ist wirklich ein sehr gutes Buch zum Thema Deprivation beim Hund. Ich wünsche dir und deinem Liebling alles Gute! Liebe Grüße Reply
Dankeschön für den informativen Artikel und danke an alle, die einen Kommentar abgegeben haben. Das ist sehr hilfreich für mich. Denn erst heute habe ich das erste mal das Wort Debrivationssyndrom gehört und das macht mir auf einen Schlag klar, was mit meiner Hündin Susi los ist. Auch bei ihr geht alles sehr langsam und Spaziergänge sind kurz und beschaulich. Die anderen Probleme packen wir auch mit viel Liebe, Geduld und Hingabe an. Es ist noch viel nach oben möglich. Liebe Grüsse an alle von Christina Reply
Liebe Christina, hoppala, ich hatte noch gar nicht reagiert. Entschuldige bitte! Nicht jeder Hund der die „typischen Deprivationssymptome“ hat, ist auch tatsächlich depriviert. Letztendlich ist die Bezeichnung auch unwichtig. Wichtig ist nur das was wir Menschen tun, damit unsere Hunde sich sicher und wohler fühlen, insofern sie noch nicht souverän genug sind. Susi kann sich glücklich schätzen ein so empathisches Frauli gefunden zu haben. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und viele gemeinsame Erfolgserlebnisse. Liebe Grüße Piri Reply
Ja genau das ist das Problem von uns Zweibeinern, wir müssen für Alles und Jedes einen Namen finden, dann brauchen wir ja nicht weiter daran arbeiten, der hat ja schließlich das XY-Syndrom. Einfach unsere Wurschtel so annehmen wie sie sind, ohne Druck mit ihnen leben, das müssen wir wieder lernen, nicht die Hunde. Reply
Ich stimme Ihnen zu, dass wir Menschen lernen müssen, ohne Druck mit unseren Hunden zu leben und sie anzunehmen, wie sie sind. Jedoch, „Dingen“ Namen zu geben, bietet uns Menschen Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Sie helfen in Bezug auf Hunde unsere Vierbeiner zu verstehen und für den Menschen nachvollziehbar zu machen. Bzw. ein besseres Verständnis zu entwickeln für den eigenen Hund und sein Verhalten. Was wiederum den Hunden zugutekommt, da sich die innere Haltung der Menschen dementsprechend ins positive (auch für den Hund) ändern kann. Für Hunde ist Sicherheit und Vorhersehbarkeit genauso wichtig wie für uns Menschen. Diese können wir ihnen jedoch nur dann bieten, wenn wir u. a. die Kommunikation sowie die Verhaltensweisen unserer Hunde verstehen und sie empathisch bei Bedarf mit sozial Support unterstützen. Nur durch das Annehmen des Hundes wie er ist, wird ihm nicht ausreichend geholfen – auch wenn es sein sehr wichtiger Bestandteil des ganzen Prozesses ist. Reply
Schön, wie du dein Leben mit Loui teilst. Ich habe auch so einen Hund, der mein Leben völlig auf den Kopf stellt. Einen Galgorüden, der mit 8 Jahren aussortiert wurde. Nun lebt er seit 3 Jahren bei mir und alles ist anders, als mit einem „normalen“ Hund. Nachdem ich anfangs nich dachte: das wird schon, musste ich feststellen, das es eben nur bis zu einem bestimmten Grad wieder wird. Alles geht sehr langsam, neue Situationen sind zum Fürchten und fremde Menschen sind der Horror. Wir halten es wie du, wir gehen auf stillen Wegen spazieren. Gassirunden, die ich früher strammen Schrittes in einer Stunde „erledigte“, werden heute in dreifacher Zeit ein Abenteuer der Entschleunigung. Meist kommen wir gar nicht so weit, denn nach einer halben Stunde ist der Hund bereis „mental ausgepowert“. Körperlich ist der Hund trotz eines sicher harten und entbehrungsreichen Lebens topfit, aber das Denken fällt ihm schwer. Trotzdem ist er natürlich der beste und liebste Hund der Welt. Wir leben einfach etwas anders. Reply
Liebe Sabine, ich freue mich immer sehr wenn Menschen, so wie du, bereit sind ihren Hund so anzunehmen wie sie sind und so viel Lebensqualität bieten wie möglich. Es sind besondere Hunde und auch besonders liebenswerte Hunde – unsere kleinen Seelchen. 🙂 Liebe Grüße und noch viele schöne Momente mit deinem Senior! Reply
Genau so ist es! Das Leben mit meiner Lahja (spanischer, hübscher Irgendwas- Mix) ist eine echte Herausforderung. Besonders wichtig sind Rituale, denn sie haben ihr Sicherheit gegeben und ein inniges Vertrauensverhältnis geschaffen. Es hat fast 3 Jahre gedauert und sie macht immer noch Fortschritte. Ich habe auf einiges verzichtet, z. B. Besuche von oder bei ihr Fremden und auch Urlaub wurde anders verbracht, nämlich in ruhigen Orten abseits von vielen Menschen. Mein Fazit heute: nicht aufgeben!!! Es braucht seeehr viel Geduld und Liebe, aber jeder Tag „Mühe“ und „Verzicht“ haben sich gelohnt. Ich hatte nie eine treuere und charmantere Begleiterin als diesen Hund. Mein Leben hat ganz neue Perspektiven und wenn sie ganz entspannt ist und in vertrauter Umgebung, wird sie vor lauter übermütiger Freude zum best clown ever…. Reply
Liebe Sabine, besser könnte ich es auch nicht formulieren! Ich wünsche dir noch viel Freude und weiterhin viele Fortschritte mit Lahja. 🙂 Liebe Grüße Reply
Mein Schatz ist ein Rumänischer- Staßenkräuter irgendwas. Seid 1 Jahr ist er nun bei mir und vor ein paar Wochen wurde mir ein Auszug aus diesem Artikel geschickt und ich hab meinen Hund sofort wieder erkannt. Wir haben uns schon lange damit abgefunden das unser Hektor irgendwie nicht ganz,, rund läuft“ 😀 der beste Weg ist ihn so zu akzeptieren und so zu lieben wie er ist und niemals aufzugeben! Es ist der absolute Wahnsinn nach 1 Jahr mit Tränen, Verzweiflung und viel Freude. Endlich zu wissen was mit ihm nicht stimmt und dementsprechend arbeiten zu können vielen herzlichen Dank dafür 🙂 Reply
Liebe Santina, herzlichen Dank. Es freut mich, dass dir der Artikel helfen konnte und wünsche euch alles Gute! Liebe Grüße Reply