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Erfahre mehr über die Bindungsmuster bei Hunden: Welche Bindungsmuster gibt es? Beeinflusst das Bindungsmuster das Verhalten des Hundes in Stresssituationen? Kann das Bindungsmuster beeinflusst werden?
Der Kinderpsychiater John Bowlby begründete die Bindungstheorie und die Kinderpsychologin Mary Ainsworth entwickelte den Fremde-Situations-Test (FST), der die Bindung eines Kleinkindes zur Hauptbezugsperson untersuchte. Um das Bindungsverhalten des Kindes zu aktivieren, wurde beim FST das Kind einer leicht herausfordernden Situation ausgesetzt. Das Bindungsverhalten des Kleinkindes während und nach den Trennungssituationen von der Bindungsfigur ermöglichte die Unterteilung in drei grundlegende Bindungsmuster. Sicher gebunden, unsicher-vermeidend gebunden und unsicher-ambivalent gebunden1. Main und Solomon (1986, 1990)2 beschrieben zusätzlich noch die desorganisierte Bindung, welche durch Bindungstraumatisierung entstehen und ebenso mittels FST klassifiziert werden kann3.
Topál et al. untersuchten 1998 die Mensch-Hund-Bindung. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass bei Hunden vergleichbare Bindungsmuster festgestellten werden konnten wie bei Kleinkindern. Auch wenn die Verhaltensweisen von Hunden sich von denen von Kleinkindern unterscheiden, konnte Bindungsverhalten bei den erwachsenen Hunden beobachtet werden. Das Bindungsverhalten erwachsener Hunde ist vermutlich auf Domestikation oder selektive Züchtung zurückzuführen4. Weitere Studien, wie die von Solomon und KollegInnen (2019)5, lieferten ebenso Hinweise auf die Vergleichbarkeit und erweiterten wie Schöberl et al. (2016)6 die Untersuchungen auf messbare physiologische Ergebnisse auf der Stressebene. Die fortführenden Forschungen bestätigten die Hinweise darauf, das die Stressreduktion der Hunde über die Bindungsfigur am effektivsten, analog zu der von Kleinkindern, über die sichere Bindung erfolgt vgl. 7,6,8.
Auswirkungen des Bindungsmusters auf das Verhalten und die Stressreduktion in belastenden Situationen. Nachfolgend bezogen auf die Situation der Wiedervereinigung nach der Trennungssituation innerhalb des Fremde-Situation-Test. Bitte beachte, dass auch noch weitere Faktoren eine Rolle spielen. Wie beispielsweise die Persönlichkeit des Menschen bzw. Hundes und bitte widerstehe der Versuchung euch einem Bindungsmuster zuzuordnen. Der Sinn und Zweck der Auflistung ist aufzuzeigen, wie wichtig die Förderung der sicheren Bindung ist.
BINDUNGSFIGUR: Bei einer sicheren Bindung ist die Bindungsfigur aufmerksam, einfühlsam, verlässlich und bietet soziale Unterstützung, wenn sie benötigt wird. KIND: Das Kind zeigt offen seine Gefühle und sucht aktiv die Nähe zur Bindungsfigur 3.HUND: Der Hund sucht aktiv die Nähe seines Menschen auf, sendet distanzverringernde Signale oder versucht körperlichen Kontakt herzustellen. Er zeigt wenig oder keine Blick- oder Annäherungsvermeidung und auch keinen oder nur geringen Widerstand gegen körperliche Nähe oder gemeinsame Interaktionen vgl. 5,6.STRESSREDUKTION: Die Bindungsfigur kann den Stress mit Hilfe sozialer Unterstützung effektiv reduzieren vgl. 7,3,6,8.
Alltagsbeispiel zur Förderung der sicheren Bindung
Ein fremder Mensch, der deinen Welpen streicheln möchte, kommt auf euch zu. Dein Hund versteckt sich hinter dir. Du erkennst an der Körpersprache deines Hundes, dass er keinen Kontakt zu dem Menschen möchte. Du lässt es zu, dass dein Hund die Nähe zu dir sucht, jedoch nicht, dass er von dem fremden Menschen gestreichelt wird. Du bittest den Menschen einfach weiterzugehen. Der Mensch geht weg und die Welt ist für deinen Hund wieder in Ordnung.
Du warst aufmerksam, hast umgehend und einfühlsam auf das Bedürfnis reagiert und das Vertrauen darin bestärkt, dass dein Hund sich darauf verlassen kann, dass du für ihn da bist, wenn er deine Hilfe benötigt.
BINDUNGSFIGUR: Bei der unsicher-vermeidenden Bindung reagiert die Bindungsfigur zurückweisend und lehnt körperliche Nähe zur Stressregulierung ab. KIND: Um weitere Zurückweisungen zu vermeiden, zeigt das Kind kaum Gefühle, sucht keine Nähe und versucht sich in Stresssituationen abzulenken 3. HUND: Der Hund zeigt nur geringe Motivation sich zu nähern, Kontakt zu suchen oder der Bindungsfigur zu folgen. Beobachtbares Meideverhalten wie sich wegdrehen, wegschauen oder weggehen. Auf Einladung der Bindungsfigur zur Annäherung oder Interaktion reagiert der Hund innerhalb der ersten 30 Sekunden nur wenig oder gar nicht vgl. 5,6. STRESSREDUKTION: Die Bindungsfigur kann den Stress mit Hilfe sozialer Unterstützung nur eingeschränkt reduzieren vgl. 3.
BINDUNGSFIGUR: Bei der unsicher-ambivalenten Bindung ist die Bindungsfigur unzuverlässig, übermittelt widersprüchliche Botschaften und bietet nur manchmal soziale Unterstützung.KIND: Da das Kind nicht vorhersehen kann, ob die Bindungsfigur in belastenden Situationen verfügbar ist, es unterstützt oder zurückweisen wird, sucht es ständig die Nähe zur Bindungsfigur und kann dabei widersprüchliches Verhalten zeigen. Wie beispielsweise anhängliches Verhalten und zeitgleich teils aggressives Verhalten 3. HUND: Der Hund versucht Körperkontakt herzustellen, zeigt dabei stark anhaltende Stresszeichen und aufdringliches Verhalten gegenüber der Bindungsfigur vgl. 5,6.STRESSREDUKTION: Durch den inneren Konflikt kann der Stress durch die Nähe der Bindungsfigur nicht reduziert werden vgl. 3.
Alltagsbeispiel das eine unsichere Bindung fördern könnte
Du bist mit deinem angeleinten Dackel spazieren. Euch kommt ein Mensch mit einem euch unbekannten Malteser an der Leine entgegen. Dein Hund versteckt sich hinter dir oder versucht Distanz zwischen sich und den anderen Hund zu bringen. Du gehst deinen gewählten Weg weiter, sodass es deinem Hund nicht mehr möglich ist sich bei dir zu verstecken. Der andere Hundehalter lässt seinen Hund ungefragt zu deinem Hund. Dein Hund fühlt sich dabei nicht wohl. Die Situation geht jedoch gut aus und ihr geht weiter eures Weges. Etwas später habt ihr die gleiche Ausgangssituation, nur diesmal mit einer stattlichen Dogge. Du weichst mit deinem Hund aus und lässt auch keinen Kontakt zu, da du vielleicht bedenken hast, dass die Dogge bei einem Spielversuch allein durch den Größenunterschied deinen Hund verletzen könnte.
Aus Sicht des Hundes hat sich der Hund in der ersten Situation nicht auf seinen Menschen verlassen können, in der zweiten Situation hingegen schon. Aus der hündischen Perspektive zeigte sich der Mensch unzuverlässig und ggf. sogar zurückweisend. Das Vertrauen darin, dass sich der Hund auf seinen Menschen verlassen kann, wenn er Unterstützung benötigt, wurde nicht gefördert.
BINDUNGSFIGUR: Bei der desorganisierten Bindung signalisiert die Bindungsfigur oftmals gleichzeitig Sicherheit und Gefahr. KIND: Das Kind zeigt in einer emotional belastenden Situation zeitgleich oder nacheinander widersprüchliches Verhalten9. Es befindet sich im inneren Konflikt, zwischen dem inneren Drang die Nähe der Bindungsfigur zu suchen und auf Distanz zu bleiben 3. HUND: Der Hund zeigt einen starken Konflikt zwischen Annäherung und Vermeidung. Wie beispielsweise eine rasche Näherung, mit umgehendem Rückzug, Meideverhalten oder Anzeichen von Stress und Angst gegenüber der Bindungsfigur. Versucht die Bindungsfigur Körperkontakt zum Hund herzustellen, zieht sich der Hund zurück vgl. 5,6 .STRESSREDUKTION: Der Hund kann seinen Stress nicht eigenständig reduzieren. Ist die Bindungsfigur zeitgleich auch Ursache der starken Belastung, ist eine Stressreduzierung durch die Bindungsfigur nicht möglich vgl. 3.
Alltagsbeispiel das eine desorganisierte Bindung begünstigt
Ein Hund wird jedes Mal, wenn er ein Fehlverhalten zeigt, von seinem Menschen am Halsband gepackt und in die Luft gehoben oder mit einer anderen Methode durch seinen Menschen bestraft, die starkes Unbehagen, Schmerzen oder Angst beim Hund hervorrufen.
Dein Hund ist unsicher, ängstlich, gestresst oder sensibel und du möchtest gerne eine sichere Bindung fördern? Gerne unterstütze ich euch auf eurem gemeinsamen Weg!
ZUM ANGEBOT
Im nächsten und voraussichtlich letzten Teil der Artikel-Serie wirst du erfahren, wie du eine sichere Bindung fördern kannst.
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